Nächstes Jost bürgi-Symposium:

Samstag, 26. April 2025, in Lichtensteig

Die Attraktivität der Vorträge des letzten Symposiums bewog nahezu 80 begeisterte Zuhörer*innen an einem Samstagnachmittag nach Lichtensteig zu kommen. Deshalb wurde das Programm des diesjährigen Symposiums erweitert und auch der Samstagnachmittag miteingeplant. 

 

Das Symposium beginnt mit einem Vortrag über Benjamin Bramer, den Pflegesohn von Bürgi, der Einblick in Bürgis privates und wissenschaftliches Leben gibt. Es folgen fünf Präsentationen zum Thema Uhren. Alle Vorträge finden auf Deutsch statt, mit Ausnahme vom dritten Vortrag.

 

Die Veranstaltung wird auch virtuell übertragen, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen und allen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen, unabhängig von ihrem Standort. Dennoch möchten wir Sie herzlich ermutigen, persönlich nach Lichtensteig zu kommen. Lassen Sie sich die Gelegenheit nicht entgehen, die Vorträge in einer kollegialen und inspirierenden Atmosphäre zu erleben - im zauberhaft schönen Geburtsort von Jost Bürgi. Geniessen Sie diesen besonderen Ort, der nicht nur Geschichte atmet, sondern auch die ideale Kulisse bietet, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und neue Impulse zu gewinnen.

 

Veranstaltungsort

Kronensaal, Hauptgasse 2, 9620 Lichtensteig

Programm

09.30 bis 10.00 Uhr

 

Generalversammlung des Vereins Jost Bürgi Forum


Experten-Workshop (öffentlicher Anlass)

1. Vortrag

10.00 bis 10.45 Uhr

«Zu Leben und Werk von Bürgis Ziehsohn Benjamin Bramer (1588-1652)»

Referent: Prof. Peter Ullrich, Universität Koblenz

 

Benjamin Bramer war der jüngste Bruder von Jost Bürgis (1552-1632) erster Frau und wurde von den beiden nach dem Tod seines Vaters 1591 in ihr Haus aufgenommen. Er wurde Bürgis Schüler und fertigte populäre Beschreibungen von dessen Erfindungen an. Bramer trug aber auch selbst zur Anwendung von Mathematik auf technische Probleme bei, wurde vom jungen René Descartes (1596-1650) rezipiert – und war von Beruf Festungsbaumeister in einem der vom Dreissigjährigen Krieg am stärksten heimgesuchten Landstriche Deutschlands.


2. Vortrag

10.45 bis 11.30 Uhr

«Wie entstehen meine Uhren?»

Referent: Miki Eleta (zur Webseite)

 

Wie und warum bin ich Uhrmacher geworden? Von der Idee zur fertigen Uhr: Recherche, Materialauswahl, Skizzen, Suchen von Lösungen für unerwartete Herausforderungen. Jede meiner Uhren ist ein Unikat. Auf dem Weg immer anderer Darstellung der Zeit inspirierten mich grosse Meister, unter anderen auch Jost Bürgi. Verschiedene Weltkulturen, Astronomie, Physik, Mathematik, Ästhetik, Symbolik, Sprachen werden sichtbar in meiner Arbeit.


3. Vortrag

11.45 bis 12.30 Uhr

«Timekeeping before the pendulum: on the controversies around Verge and Foliot machines»

Speaker: Robert Cailliau *)

 

Verge-and-Foliot (VF) machines were widely used before the invention of the pendulum clock, Jost Bürgi's being among the last and most advanced ones. Very little in-depth study has been made about the accuracy of VF machines.  They acquired a bad reputation, textbooks on mechanical timekeepers dismissing them with a few lines, if mentioning them at all. This talk reports on research conducted on a few extant machines and some specially constructed new ones, hoping to show VF clocks are much more interesting than supposed.


4. Vortrag

13.45 bis 14.25 Uhr

«Die sogenannte Horizontale Tischuhr und das Wandern von Uhrmachern und Formen im 16. und 17. Jahrhundert»

Referent: Peter Plassmeyer, Direktor Mathematisch-Physikalischer Salon im Zwinger, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

 

Tischuhren mit einem horizontalen Zifferblatt kennen wir seit den Anfängen federgetriebener mechanischer Uhren. Einen Höhepunkt erreichten sie um 1600. Jost Bürgi schuf ein mechanisches Meisterwerk, andere kunsthandwerkliche Pracht. Erstaunlich ist, wie lange sich dieser Typus auf dem Markt halten konnte und in ähnlichen Versionen durch die Wanderung von Uhrmachern eine weite Verbreitung fand. An einigen Orten behaupteten sie sich bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts auf dem Markt. 


5. Vortrag

14.30 bis 15.20 Uhr

«Vom mechanischen Zeitmesser zum Luxusgut»

Referent: David Seyffer, IWC (zur Webseite)

 

Die «Quarzkrise» der 1970er Jahre revolutionierte die Uhrenindustrie: Günstige Quarzuhren verdrängten mechanische Zeitmesser aus dem Massenmarkt, die fortan als Luxusobjekte neu positioniert wurden. Der Vortrag skizziert diese Umbrüche, von der Transformation der Branche bis hin zur heutigen Bedeutung mechanischer Uhren als Kulturgüter. Besonderes Augenmerk gilt der Uhrenmanufaktur IWC Schaffhausen, deren Geschichte exemplarisch für diese Entwicklungen steht und zeigt, wie Tradition und Innovation erfolgreich vereint werden konnten.


6. Vortrag

15.35 bis 16.15 Uhr

«Atomuhren»

Referent: Steve Lecomte, CSEM Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique, Neuenburg (zur Webseite)

 

Obwohl versteckt und oft unbekannt, sind Atomuhren der Schlüssel zur Gesellschaft. Ohne diese Technologie wären keine Telekommunikation, präzise Navigation oder Zeitstempel bei Finanztransaktionen möglich. Die Schweiz hat auf diesem Gebiet eine lange Tradition und ist nach wie vor weltweit führend. Es wird die nächste Generation von Atomuhren vorgestellt, welche auf Quantenprinzipien basieren und am CSEM entwickelt wurden.


*) Robert Cailliau und Tim Berners-Lee entwickelten 1990 bei Cern eine Hypertext-Software, die später zur Schaffung des World Wide Web führte.


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Jost Bürgi Symposium 2025 - Programm
Deutsch
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Kontakt

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Hauptgasse 8

9620 Lichtensteig

mathias.mueller@lichtensteig.sg.ch

0041 58 228 23 99

Sekretariat

Maurine Gübeli

Hauptgasse 8

9620 Lichtensteig

maurine.guebeli@lichtensteig.sg.ch

0041 58 228 23 89


Spendenkonto: 

Raiffeisenbank Mittleres Toggenburg, Wattwil

Jost Bürgi - Gedächtnis - Stiftung zur Förderung kultureller Bestrebungen in Lichtensteig

CH89 8080 8003 8506 8917 6