Zu den Meilensteinen menschlicher Erkenntnis und wissenschaftlicher Forschung zählen die zu Ostern 1605 in Prag von Johannes Kepler (1571-1630) entdeckten elliptischen Formen der Planetenbahnen und genau dreihundert Jahre später um die 1905 in Bern von Albert Einstein (1879-1955) publizierten revolutionären Ideen einer völlig neuartigen Physik. Diese beiden Koryphäen werden jeweils von Instrumenten-Erfindern und Konstrukteuren begleitet, die beide aus dem St. Galler Hochtal des Toggenburg stammen. Ihre Namen sind, wenn überhaupt, dann höchstens in Fachkreisen bekannt. Es handelt sich beim Begleiter Johannes Keplers um das aus dem Toggenburger Städtchen Lichtensteig stammende mathematisch-technische Renaissancegenie Jost Bürgi (1552-1632); bei Albert Einstein um den Landestopographen, Instrumenten-Erfinder und Konstrukteur sowie Firmengründer Heinrich Wild (1877-1951).
Während über Jost Bürgi im Jahre 2013 mit der Publikation der heute in vierter Auflage vorliegenden Biographie «Jost Bürgi, Kepler und der Kaiser» die Kenntnis verbessert und 2016 mit dem alljährlich in seinem Geburtsort Lichtensteig stattfindenden Internationalen Jost-Bürgi-Symposium die Forschung aktiviert sowie in Diskussion zwischen Fachwelt und Publikum etabliert wurde, fehlte bis jetzt eine Darstellung der beiden von 1902-1908 während sechs gemeinsamen Jahren als Bundesbeamte tätigen Koryphäen Albert Einstein – angestellt im Eidgen. Amt für geistiges Eigentum – und von Heinrich Wild – tätig als Landestopograph im Eidgen. Amt für Landestopographie. Diese Lücke schliesst jetzt ein sechzigseitiger profunder Bericht des Bürgi-Biographen Fritz Staudacher, der auf der Website «www.geomatik.ch» oder hier auf dieser Website abgerufen werden kann und der in Form einer Kurzfassung als siebenseitiger Bericht in der Ausgabe 11-12/2024 der Fachzeitschrift «Geomatik Schweiz» publiziert wird. Auf Seite 52 dieses Berichtes geht der Autor ebenfalls kurz auf den Reformator Ulrich Zwingli (1484-1531) ein: der erste Toggenburger, der es in der Fremde auf seinem Gebiet der Theologie von Zürich aus zu Weltruhm brachte, so wie Jost Bürgi von Kassel und Prag aus auf dem Gebiet der Astronomie und wie Heinrich Wild von Bern, Jena, Heerbrugg und Aarau aus auf dem Gebiet der Geodäsie.
Es ist genau 125 Jahre her, da kommt mit Heinrich Wild die erste von zwei Persönlichkeiten nach Bern, um von hier aus nach ihrer Wahl zum Bundesbeamten eine Weltkarriere zu beginnen.
Mehr zum Thema lesen Sie in der Publikation "Heinrich Wild und Albert Einstein - Beginn zweier grosser Weltkarrieren" von Fritz Staudacher.