Ein Besuch bei Dr. Peter Plassmeyer im Mathematisch-Physikalischen Salon
Dr. Peter Plassmeyer ist einer der Referenten des Bürgi-Symposiums 2019. Eine Reise nach Dresden gab mir kürzlich die Gelegenheit, ihn zu besuchen. Er leitet dort den Mathematisch-Physikalischen Salon im Zwinger. Der Zwinger, ursprünglich die Orangerie der Residenz der Kurfürsten von Sachsen, beherbergt heute verschiedene Museen, in denen die Ergebnisse der unglaublichen Sammeltätigkeit dieser Kurfürsten präsentiert werden. Am bekanntesten sind die Galerie alter Meister mit Hauptwerken von Cranach, Dürer, Raffael, Tizian, Vermeer usw., sowie die Porzellansammlung mit Meisterwerken vor allem aus Meissen und aus China. Daneben kann aber auch der Mathematisch-Physikalische Salon bestehen. Er ist seit 1728 im Zwinger und zeigt dort eine der ältesten Sammlungen historischer Instrumente weltweit. Bereits Kurfürst August (1526-1586) sammelte im Residenzschloss Werkzeuge und wissenschaftliche Instrumente. Er wollte damit die Stellung der Sterne und die nächste Sonnenfinsternis berechnen, aber auch Kanonen genauer ausrichten können.
Für all diese Berechnungen war die Kenntnis der genauen Uhrzeit zentral. So zeigt das Museum auch eine Anzahl von sogenannten Observatoriumsuhren, unter denen diejenige von Bürgi herausragt. Über sie und über weitere Uhren im Salon wird Dr. Peter Plassmeyer am Bürgi-Symposium vom 4. Mai 2019 berichten.
Viele andere Exponate wie riesige Teleskope, Globen oder die Rechenmaschine von Blaise Pascal (1623-1662) können in diesem kurzen Bericht nur am Rande erwähnt werden. Sie belegen eine Zeit der Pioniere, der enormen Wissbegierde und des Fortschrittglaubens in der Zeit der Aufklärung, nach der Erfindung des Buchdrucks. Der Besuch des Salons sei hiermit sehr empfohlen.
https://mathematisch-physikalischer-salon.skd.museum/
Alt-SR Dr. Hans Altherr